Winter 2011 Rückblick: Mahou Shoujo Madoka Magica

So, nun ist Madoka also auch vorbei und das mit doch für SHAFT verhältnisse sehr wenig verspätung.

Madoka war für mich die einzig wirkliche „Must see!“ Serie der Winter Season. Als das Projekt bekannt wurde mit den Personen dahinter und dem Thema des ganzen, war ich schon etwas gespannt, was das werden soll. SHAFT als Studio, mit Haus Regisseur Akiyuki Shinbou als Regisseur, das Chardesign von Ume Aoki (Hidamari Sketch) und die Scripts von Gen Urobuchi (Nitroplus) und das ganze gepaart mit einem Mahou Shoujo Thema. Nicht zu vergessen auch der Soundtrack von Yuki Kajiura.

Auch wenn das Char Design dazu gepasst hätte war klar, dass diese Serie kein typischer Mahou Shoujo Anime ala Pretty Cure oder Card Captor Sakura wird. Das hat sich auch ziemlich schnell bestätigt. So begann der Anime gleich mit surrealen Hintergünden und dem ED Lied von Kalafina. Nach dem OP war es dann aber auch mal wie ein typischer Mahou Shoujo Anime. Madoka war ein ganz normales Mädchen ohne besonderheiten und schließlich tauche auch ein typisches Wesen auf, welches aus Mädchen Mahou Shoujos machen konnte, Kyuubey.

Ansonsten wurden aber alle Mahou Shoujo Elemente ins Gegenteil verkehrt. Charaktere starben (und das auch nicht gerade schön), Kyuubey hatte alles andere als gute Absichten und bis Folge 10 hat man Madoka nicht einmal als Mahou Shoujo gesehen. Mahou Shoujo Madoka Magica schaffte es gut mit „WTF?“ Momenten, wie z.B. dem Tot von Mami oder der Zeitreise durch Homuras Vergangenheit, aufzuwarten und bis zum Schluss spannend zu bleiben. Natürlich hat SHAFT dem ganzen auch wieder seinen Stempel aufgedrückt. Surreale Welten wenn es um das bekämpfen der Witches ging, welche auch selber surreal waren, Einsatz von Stop Motion und Live Action für diese Hintergründe und typische Köperhaltungen sowie Kameraschwenks zeigten klar woher dieser Anime kommt. Aber auch generell war die Welt alles andere als typisches Japan. Es war zum teil ziemlich futuristisch und vorallem westlich gestaltet. Interessant waren die Klassenräume mit Glas als Wände. Wirkte eher wie ein Käfig^^“ Der ganze Hintergrund hinter den Mahou Shoujos, der Zweck den Kyuubey damit verfolgt und seine dauerhaft vorhandene kühle und Gefühlslosigkeit haben der Story natürlich gut in die Karten gespielt.  Auch solche Punkte wie der Einfluss von Faust auf den Anime fand ich interessant. Generell wird viel Spielraum zum Rätseln und spekulieren sowie genauer hinschauen und nachforschen geboten. Man könnte wohl viele weitere Tausende Worte füllen mit diesem Anime.

Bei den Charakteren wüsste ich nun garnicht, wer mir am meisten gefällt, nur dass Madoka mit ihrer Art doch stellenweise etwas nervig war^^“ Am interessantesten von der Hintergrundgeschichte her fand ich Homura. Wie sie als kränkliches, unschuldiges Mädchen begonnen hat und sich durch ihren Wunsch, das Schicksal zu ändern sowie durch ihre Fähigkeit die Zeit zu stoppen und durch sie zu reisen, mit jeden weiteren misslungenen Versuch verändert hat und trotz ihrer Bemühungen sich immer weiter von Madoka entfernte. Ein sehr starker Charakter. Wobei aber auch Kyouko eine interessante Entwicklung durchgemacht hat. Von ihrem ersten Auftritt bis zu ihren Tot war das eine 180° Wende. Sayaka ist innerlich zerbrochen, was auch an ihren Wunsch lag. Mami war ein Charakter der nach aussen hin stark war aber innerlich schwach, bis sie dann ihre Stärke fand, diese aber kurz darauf wieder zusammen mit ihren Leben verloren hat. Ich denke mal es hätte ihr bestimmt nicht gefallen was mit Sayaka passiert ist.

Am meisten stand SHAFT wohl unter Druck was das Ende anbelangte. Die letzten zwei Folgen wurden ja Offiziell durch die Naturkatastrophe verschoben. es wurde aber auch klar, dass SHAFT mal wieder einen verdammt engen Zeitplan hatte und, so hart es auch klingen mag, das ganze somit Luft geschaffen hatte um die beiden Folgen vernünftig zu produzieren. Irgendwie hatte ich damit aber schon gerechnet, dass SHAFT bei dem Anime wohl alles machen kann außer sich zurückzulehnen, weil sie dem zeitplan vorraus sind. Hat sich die Zeit gelohnt was das Ende anbelangt? Ich finde schon. Es wäre schon sehr interessant gewesen, wenn das Ende wirklich Brainfuck gewesen wäre und man da am Ende nur noch so „Ähm… WTF?“ gesessen hätte aber das wäre wohl nur im ersten Augenblick genial gewesen, im laufe der Zeit hätte man sich wohl ein anderes Ende erhofft und somit war die Wahl von SHAFT gut, wie ich finde. Man hat ein Ende geschaffen, dass doch Happy End und Bad End in einem ist. Homura hat ihr Ziel zwar nicht erreicht und das ganze beendet ohne dass Madoka eine Mahou Shoujo wird aber Madoka ist auch nicht gestorben. Sie hat es geschafft stärke zu beziehen aus dem immer schwerer werdenden Schicksal was sich unbewusst ergeben hatte durch Homuras unzählige Versuche es zu ändern. Madoka hat es geschafft die Witches von der Welt zu verbannen, kann aber natürlich nicht normal weiterleben und wurde von allen vergessen außer Homura. Nun hätte man ja da einfach den Shclusstrich ziehen können aber es endete dann doch nicht so schön. Es gab zwar keine Witches mehr aber anderes Böses und Kyuubey war als Incubator trotzdessen auf der Suche nach Energie. So geht der Kampf der Mahou Shoujos also weiter, nur gegen einen anderen Feind und Homura kämpft auch weiter.

Audiovisuell gefiel mir der Anime auch. Ich mag den SHAFT Stil mit den surrealen Elementen, ich mag auch das Chardesign und die Verbindung dieser Sachen wirkt zwar ungewohnt aber mir gefällt es. Klar, es ist zumindestens in der TV-Fassung kein optisches Meisterwerk, so gibt es ein paar Abzüge in der B-note aber ich denke mal, für die BD/DVD-Fassung werden noch so manche Macken ausgebessert und hier und da noch was hinzugefügt. Das hat man auch schon im Unterschied zwischen TV- und NicoNico Austrahlung gemerkt. Für SHAFT nichts untypisches und es war klar wenn man bedenkt wie sehr sie dem zeitplan anscheinend hinterhehr gejagt sind um ihn halten zu können. Bei der Musik hat Yuki kajiura auch gute Arbeit geleistet und mir gefällt sowohl OP als auch ED.

Für SHAFT und die sonstigen beteiligten wird dieser Anime wohl ein großer Erfolg werden. Ob so erfolgreich wie Bakemonogatari was die Verkaufszahlen betrifft bleibt abzuwarten, die Chance besteht allerdings und ist nicht klein.

Was wurde nun mit Mahou Shoujo Madoka Magica auf die Beine gestellt? Etwa eine Revolution des Mahou Shoujo Genres? Ich würde sagen, nein. Würden nun alle kommenden MS Anime so werden, wäre das auch sehr schnell wieder ausgelutscht und es ist ja eigentlich auch nicht Sinn des Genres. Es ist vielmehr eine düstere Alternative zu den bisherigen MS Anime, es gibt zwar typische MS Elemente aber auch Elemente die absolut untypisch für MS sind. Madoka kann seine Herkunft nicht verschleiern und will es auch nicht, so dass natürlich auch dieser Anime es nicht schafft absolute MS Hasser zu bekehren. Sehrwohl sollte der Anime aber guten Anklang bei denen finden, die das typische MS nun nicht brauchen aber grundsätzlich nichts gegen MS haben und es sollte bei all den MS Fans gut ankommen, die solche Anime nicht nur schauen wegen kleinen Mädchen die in Friede-Freude-Eierkuchen-Welten gegen knuffige Gegner kämpfen.

Was ist der Anime für mich? Ich würde nicht soweit gehen und sagen es sei der beste Anime ever. Madoka hat es geschafft einen tiefen und vorallem positiven Eindruck bei mir zu hinterlassen und zu einen meiner Lieblingsanime zu werden. Wo es einen geteilten ersten Platz eingefahren hat bei mir ist das MS Genre. Da stelle ich es nun für mich persönlich gleich mit Nanoha. Zudem ist es für mich ein ganz heißer Kandidat für den besten Anime des Jahres.

Gepostet am by JimmPantsu in Anime Reviews, Anime/Manga

5 Antwort auf Winter 2011 Rückblick: Mahou Shoujo Madoka Magica

  1. Killerattacks

    Hey, finde du hast die Serie gut zusammengefasst und kann deinen Gedanken auch sonst nur zustimmen. Und klar ist Madoka ein Anwärter auf den Anime des Jahres, doch wir haben gerade mal April. Ich hoffe, dass uns da noch mehr positives erwartet :)

    • JimmPantsu

      Na klar, das Jahr ist noch Jung. Da kann noch viel passieren^^

  2. Koyomi

    Ich fand das Ende super. Und auch insgesamt hat mich der Anime auf ganzer Linie überzeugt und gefesselt.
    Shaft hat mit diesem Meisterwerk das Magical Girl Genre auf eine neue Ebene gebracht.

  3. Shino-Bakura

    Madoka war wirklich gut, aber zu einem echtem Meisterwerk fehlte da doch noch ein wenig. Die Serie hat mir aber etwas geboten, was ich schon längere Zeit im Anime Genre vermisse. Eine Emotionale Story, die wirklich fesselnd ist. Das Ende hätte besser sein können, aber trotzdem war ich zufrieden mit dem, was mir Folge 11 und 12 boten.

    Madoka hat bei mir auf jeden Fall einen bleibenden Eindruck hinterlassen und ist für mich auch der erste Anwärter für das beste Anime 2011.

  4. chaos-head-noah

    Tolles Review, aber etwas viele Spoiler. Oo Wenn Leute das lesen die das noch nicht gesehen haben… werden denen die Augen rausfallen. xD

    Ich wurde von ein paar Freunden freudlich/unfreundlich dazu „gezwungen“ es zu sehen. Also hab ich mir letzten Donnerstag die ganze Serie über Nacht angesehen weil ich am Tag drauf gleich nach Berlin bin.
    Madoka war für einer der besten Serien der letzten Season. Was mich aber ein wenig gestört hat war das Verhalten von Madoka selbst. Zeichenstil war sehr hübsch, und der OST hat mir auch gut gefallen, was bei mir sonst eher weniger der Fall ist.

    Und ich sag das als Kein-MS-Fan.^^

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