Wir nähern uns nicht nur dem Ende dieses komischen Jahres, sondern auch zum bereits sechsten mal dem (eigentlichen) Ende dieses Blogs. Da aber Twitter und Instagram immer noch nicht für solche Beiträge geeignet sind und wohl niemand mehr in einem Podcast meine Stimme hören will (Mir fällt gerade ein, dass es damals mit TMSIDR 87(!) Folgen geworden sind), gibt es nun einen Beitrag zu meinen AotY!
Natürlich beginnen wir auch dieses mal mit Zahlen, jeder liebt schließlich Zahlen und mein ganzes Arbeitsjahr bestand gefühlt nur aus Excel-Tabellen voller Zahlen…
Also, ein wenig Statistik zum Anfang, wie viele Anime Serien gab es dieses Jahr, was habe ich davon angesehen und was beendet?
Winter Season 2020:
45 Neue Serien
16 Leftovers aus der Herbst 2019 Season
13 Serien begonnen
1 Serie weiter geschaut
9 Serien beendet
5 Serien gedroppt
Spring Season 2020:
55 neue Serien
11 Serien begonnen
3 Serien beendet
7 Serien gedroppt
1 Serie on-hold
Summer Season 2020:
23 neue Serien
6 Serien begonnen
2 Serien beendet
3 Serien gedroppt
Fall Season 2020:
51 neue Serien
10 Serien begonnen
1 Serie weitergeschaut
6 Serien beendet
4 Serien gedroppt
1 Serie On-going
Wie sieht das ganze zusammengefasst aus? Es starteten 174 Serien, davon habe ich 40 begonnen, 19 beendet und 19 gedroppt. Wer sich nun denkt „Da ist ein Rechenfehler enthalten, nicht ganz falsch aber das liegt daran, dass eine der beendeten Serien 2019 startete und eine Serie noch weiter läuft in die Winter Season 2021. Lustigerweise sind die Zahlen fast Deckungsgleich mit 2019. Damit hat sich also nichts getan an der Menge an Anime die ich dieses Jahr gesehen habe.
Doch warum hat sich nichts getan und ist das was schlechtes? Einerseits war es ja in allen Lebenslagen ein komisches Jahr, ob nun in der Anime Industrie, wenn man mal schaut wie wenig im Sommer startete und wo es im Frühjahr zu Verzögerungen kam oder im Arbeitsleben, was dieses Jahr aus sehr viel Home Office und sehr vielen Überstunden bestand. Da war der Kopf einfach oft zu ausgelaugt um mehr zu schauen. Zudem haben dieses Jahr die Genres, wie Isekai, noch mehr Fahrt aufgenommen die nicht gerade zu meinen Lieblingen gehören. Darum sehe ich hier auch nichts schlechtes. Ich schaue weiterhin nicht wenig Anime, nur mein Sammler Verhalten hat sich stark geändert, doch dazu evtl. wann anders mehr zu.
Nun mache ich immer so eine schöne Liste für Serien und was ist mit OVAs und Movies? OVAs verpeile ich seit Jahren irgendwie immer gekonnt und mit Movies war es dieses Jahr so eine Sache. Ich komme auf tatsächlich 3 Movies die ich dieses Jahr gesehen habe, davon 2 sogar im Kino, einmal vor der Krise und einmal in der Entspannungsphase im Sommer. Den dritten Movie habe ich im Rahmen der Nippon Connection als Stream gesehen. Das Problem daran, nur einer der Filme startete in Japan auch dieses Jahr. Welche Filme waren es denn nun?
- Made in Abyss: Dawn of the deep soul
Das ist dann auch gleichzeitig die Reihenfolge in der ich die Filme ranke. Alle drei Filme waren gut und Weathering with You gefällt mir tatsächlich besser als Your Name aber gegen den Made in Abyss Movie mit seiner absoluten Härte ob nun in der Story oder in den Visuals gepaart mit dem klasse Soundtrack und sehr guten GerDub, kam er nicht an. Also wer es noch nicht getan hat, auf Netflix die Made in Abyss Serie schauen und dann den Movie!
Ich bin gespannt wie 2021 punkto Movies und Kinobesuchen aussehen wird. Mit dem Kimetsu no Yaiba Movie der alle Rekorde an den japanischen Kinokassen bricht und dem sehr viel versprechenden Josee to Tora to Sakana-tachi sind bereits zwei Movies für das Kino angekündigt. Zudem will z.B. auch die FSN Heavens Feel Trilogie will noch ihren Abschluss finden.
Doch nun weiter zu den Serien und meinen Top 5 für das Jahr 2020! Warum dieses mal nur Top 5? Einerseits sind das dann schon ein Viertel der beendeten Anime, andererseits würde es mir sehr schwerfallen ab Platz 6 bzw. Platz 7 eine Abstufung zu finden.
Platz 5:
Das könnte für manchen wohl die größte Überraschung in dieser Liste sein aber ja, Kakushigoto schafft es in die Top 5! Wie das sein kann? Einerseits mag ich den Humor in den Werken von Kouji Kometa, wie auch schon bei Sayonara Zetsubou Sensei und mit dem Twist, dass die Serie zum größten Teil in der Vergangenheit spielte und man nur am Ende durch eine ganz andere und nicht mehr kleine Hime immer einen kurzen Blick auf die Gegenwart bekam. Nach jeder Folge fragte ich mich erneut, was ist nur passiert, dass Hime so ist wie sie im jetzt ist und was aus Gotou-Sensei geworden ist? Etwas Tragik und viel Alltagshumor im Leben auf dem Drahtseil von Gotou-Sensei, das konnte mich sehr gut unterhalten über die 12 Folgen.
Platz 4:
Weiter geht es mit einer Serie die teilweise eine Hassliebe war, Yesterday wa Utatte. Die Serie zeigte Eindrucksvoll wie wichtig es ist, auch mal auszusprechen was man denkt und vor allem sich darüber klar zu werden was man denkt und dann zu entscheiden, anstatt aus Angst vor der Entscheidung viel schlimmeres anzustellen und die Gefühle anderer Menschen unnötig zu verletzen. Aus diesen Gründen wollte ich Rikuo als Protagonist auch regelmäßig eine schallern, da er eben nie seinen Mund auf bekommen hat und sich davor gescheut hat zu entscheiden. Das schlimme daran war, dass mir die Serie so oft den Spiegel vorgehalten hat und es wohl das war, was sie hier auf Platz 4 gebracht hat.
Platz 3:
Ok, die Wahl könnte wohl auch noch den ein oder anderen verwundern aber auf Platz 3 hat es mit Fate/Grand Order: Zettai Majuu Sensen Babylonia eine Serie zu einem Kapitel eines Gachagames als Spin-off aus dem Fate Universum geschafft, welche zwar 2019 startete aber erst 2020 endete. Die Serie hat es geschafft Gilgamesh für mich sympathisch zu machen und mich mitfiebern zu lassen. Zudem war sie Optisch eine Wucht, mit Ausnahme des so la-la CGI. Ob ufotable in den Haupttiteln, Shaft bei Fate/Extra oder eben A1-Pictures bzw. jetzt ja Clover Works bei Fate/Apocrypha und bei dieser Serie. Alle sind vor allem in den Kampfszenen optisch einfach klasse. Ich hätte nicht gedacht, dass man aus einem Chapter eines Games, was nur darauf aus ist den Spielern möglichst viel Geld aus den Taschen zu ziehen, so eine gute Story raus bekommt und den vielen Charakteren eine solch gutes Schicksal (ok, meistens war dieses nicht so gut) geben kann. Ich bin gespannt was die Camelot Filmreihe zu bieten haben wird.
Platz 2:
Wir kommen Platz 1 immer näher aber machen noch einen Zwischenhalt auf dem Weg. Platz 2 konnte in meiner Liste Somali to Mori no Kamisama belegen, eine schöne und traurige Serie in einer Kombination der episodischen Erzählung von Kinos Journey und der berührenden Fantasy Story von Mahoutsukai no Yome. Zwei Protagonisten die gegensätzlicher nicht sein könnten und doch ohne einander nicht leben können. Die Entwicklung von Somali und Golem, all die schönen und unschönen Begegnungen die sie haben, da ist es schade, dass es nach 12 Folgen vorbei war und wir das Ende der Story wohl nie erfahren werden, da der Manga aufgrund Gesundheitlicher Probleme des Manga-ka abgebrochen wurde… Trotzdem kann ich die Serie nur empfehlen!
Wenn wir bei Fantasy und dem episodischen von Kinos Journey sind, da gab es dieses Jahr noch eine Serie die das sehr schön kombiniert hat, nämlich Majo no Tabitabi. Auch eine schöne Serie mit ein paar extrem guten und krassen Episoden aber da sie das Niveau nicht über alle Folgen hinweg halten konnte, hat sie es nicht in die Top 5 geschafft.
Platz 1:
Da sind wir nun, an der Spitze des Treppchen angelangt und diesen Platz hat sich dieses Jahr für mich Deca-Dence redlich verdient. Damit hat es wieder mal ein Original Anime ganz nach oben geschafft. Nimmt man die Grundprämisse und denkt sich die Mechas weg, erinnert es an Serien wie Darling in the Franxx und Gurren Lagann aber Deca-Dence schafft es doch ganz anders zu sein, spätestens mit dem Twist der Serie. Die Geschichte und Entwicklung von Natsume und Kaburagi die beide große Probleme haben und sich unbewusst gegenseitig retten, die eigentlich total krassen Hints schon am Anfang der ersten Folge, der Harte Bruch in den beiden Chardesigns, die epischen Kämpfe und auch hier ein zufriedenstellendes Ende, das man Ende nennen kann. Ja, ich habe eine gewisse Schwäche für solche Serien aber Deca-Dence konnte sich mehr als beweisen und sich damit Platz 1 sichern.
Was würde ich so hinter den Top 5 sehen dieses Jahr? Majo no Tabitabi habe ich ja bereits erwähnt, Eizouken war sehr kreativ und anders aber nicht komplett überzeugend, Koisuru Asteroid war eine nette cute-girls-do-cute-things SoL Serie aber eben nur nett, Tower of God habe ich tatsächlich 2x gesehen und nach dem zweiten mal gefiel es mir dann auch eine ganze Ecke besser aber für die Top 5 hat es dann doch nicht gereicht, so auch bei God of Highschool, was am Ende irgendwie nichts mehr mit Highschool zu tun hatte. Das wären wohl Platz 6 bis 10.
Was hat mich dieses Jahr enttäuscht? Kyokou Suiri hat sich leider nach einem tollen Auftakt in der zweiten Hälfte selbst zerlegt und hätte bei dem episodischen bleiben sollen anstatt ein zweites „Battle of Trost“ aufzuziehen, Magia Record stank komplett gegen Madoka Magica ab, nicht nur inhaltlich sondern auch optisch. Ich habe mich bis auf ein paar Szenen echt gefragt ob die Serie von Shaft ist, ähnlich wie bei Assault Lily: BOUQUET. Das Higurashi Remake/Neuinterpretation hat mich auch nach den ersten Folgen verloren und Kamisama ni Natta Hi hatte was und das Drama war auch gut inszeniert aber es kommt an keine der drei „großen“ Key Anime: Air, Kanon & Clannad dran und fällt für mich auch hinter Angel Beats zurück. Auch eine große Enttäuschung war Enen no Shouboutai S2, die Staffel hatte ihre Momente aber ansonsten? Puh…
In meinen AotY Artikel für 2019 habe ich Symphogear XV erwähnt, die Serie habe ich auch beendet und sie stellt einen fabelhaften Abschluss für das 5 Staffeln umfassende Franchise da, fällt aber leider zwischen die Stühle da es komplett 2019 lief und nicht 2020 wo ich es beendet habe. Wer Nanoha mag und/oder die Kombi aus Magical Girl und etwas Mecha Musume, dem kann ich das Franchise nur wärmstens empfehlen.
Wer sich fragt warum hier kein Jujutsu Kaisen auftaucht: Die Serie endet ja erst 2021 und kann theoretisch in der zweiten Hälfte noch sehr viel kaputt machen aber bisher eine Sehr gute Serie!
Falls sich zudem jemand wundern sollte warum als Titelbild Made in Abyss verwendet wurde: Ich wähle meine Top Titel immer unter den Serien aus aber wenn ich alles zusammen betrachten würde, wäre der Made in Abyss Movie auf Platz 1.
Bevor wir zum Ende kommen will ich aber noch ein paar meiner Lieblings OPs und EDs vorstellen.
Starten wir mit den OPs:
Weiter geht es mit den EDs:
Die Reihenfolge ist übrigens chronologisch was die Season betrifft, ansonsten fließt hier keine Wertung ein. Ich kann aber sagen, das beste Gesamtpaket aus OP und ED hat Jujutsu Kaisen!
Dieses Jahr keine Action Szenen aber noch zwei Soundtracks an dieser Stelle oder besser gesagt, zwei Werke eines Künstlers. Nämlich die Soundtracks zu Made in Abyss und Tower of God von Kevin Penkin! Hier jeweils ein Beispiel:
Damit wäre ich dann auch durch, knapp 1.100 Wörter schneller als letztes Jahr… Liegt wohl daran, dass ich dieses mal relativ Spoiler frei geblieben bin. Damit bleibt mir nur noch zu sagen, einen guten Rutsch in das neue Jahr und bleibt gesund!