Connichi 2010: Illegale Fanprodukte Panel

Will ich denn auch mal zum anderen Panel kommen. Wobei ich hier am überlegen ware, wie ich darüber schreiben soll.

Denn so wie der Eintrag zum Gainax Panel lässt sich das hier nicht umsetzen. Entsprechend werde ich nicht viel über das Panel an sich schreiben, sondern vorallem meine Meinung dazu.

Wer sich das Panel angucken möchte, kann es sich auf Emania.de runterladen.

Am Samstag um 14 Uhr wurde geladen zum Panel. Ich selbst wurde Freitags vor Eröffnung schon darum gebeten, anwesend zu sein aber das hatte einen anderen Hintergrund.

Wie nicht anders zu erwarten, war es auch dieses Jahr wieder sehr voll im Gesellschaftssaal. Ich selbst hatte Glück noch einen Sitzplatz zu bekommen, diesmal aber nicht wie letztes Jahr in der ersten Reihe. Teilneher des Panels waren:

  • Andreas Vogler (Animexx Vorstand und Moderator des Panels)
  • Anne Pätzke (Manga-ka bei TOKYOPOP)
  • Irene Bressel (Fanart-Administration bei Animexx)
  • Jan Steffen (Fansubber)
  • Michael Wache (Geschäftsführer von Anime on Demand)

Ausgangessituation für das Panel

Das Kernthema des Panels dieses Jahr war nicht so verlockend wie letztes Jahr, es machte den Eindruck zu undetailiert gewählt gewesen zu sein für ein Panel das mit 90 Minuten angesetzt war. Zudem stellte sich die Frage, ob es nicht passieren wird, dass die  Anime Copyright Allianz in den Mittelpunkt gerät und somit alles andere überschattet. Ich denke mal, dass viele damit gerechnet haben denn Subber gab es genug im Gesellschaftssaal^^ Jedoch wurde am Anfang darauf hingewiesen, dass die ACA nicht das Thema sein soll, woran sich das Publikum auch fast bis an das Ende gehalten hat. Selbst Subs wurden den großteil des Panels nicht angesprchen.

Jedoch fand ich die Reaktion von Michael Wache, als dann mal das Thema Subs fiel doch ziemlich befremdlich. Ich kann mir sehr gut vorstellen, was die Leute der Anime Copyright Allianz so alles für total Müll, der auch gerne mal unter die Gürtellinie geht, an Comments/Mails/Foren Einträge/usw. kriegen bzw im Interweb lesen aber denkt er denn wirklich, dass genau diese leute solch einem Panel beiwohnen und wenn ja, plötzlich aufspringen und ihn ins Gesicht schreien, was sie sonst nur Interweb von sich geben?…

Das Panel selbst hat sich größtenteils um Fanarts/Doujinshis, AMVs, FanDubs und Fanprojekte gedreht. Die Anwesenden Personen haben aufgezeigt bis zu welchen Punkten sie nichts gegen Fanprodukte haben bzw. Wie eingeschränkt der Handlungsraum ist den sie überhaupt hätten und wie Anstregend es ist, das eigene Recht einzufordern.

Als Grundproblem wurden die beiden Punkte Urheberrecht und Fanprodukte genannt, die in ihrer eigentlichen Form nicht nebeneinander existieren können und gefragt ob es für dieses Problem eine Lösung geben kann.

Die großen Problempunkte in den jeweiligen Bereichen der Fanprodukte ist klar. Bei Fanarts/Doujinshis das kopieren von vorhandenen Sachen, bei AMVs die Musik und bei FanDubs die Anzahl an gefandubten Folgen pro Serie.

Ein Punkt der in allen Bereichen ein Tabu ist, ist das Geldverdienen mit jenen Produkten.

Hitzig disukutierte Bereiche waren vorallem die Doujinshis wo man vorhandene Charaktere nimmt und meist auch die vorhandene Welt als Grundgerüst und damit dann aber „ganz eigene“ Storys entwickelt. So kennt man es ja von vielen der japanischen Doujinshis. Klar sollte es das Ziel für Zeichner sein, im laufe der Zeit was komplett eigenes zu entwickeln doch finde zumindestens ich, dass diese Art des Doujinshis ein guter Einstieg ist, damit sich die Kreativität entwickeln kann. Das ist natürlich nun die Sicht einer Person die selbst nicht zeichnet aber ein Blick nach Japan offenbart dass auf diesen Wege so manche nun bekannte und beliebte Illustratoren usw. ihren Anfang gemacht haben. Klar, der deutsche Markt ist mit dem japanischen nicht vergleichbar aber zumindestens für mich macht es den Eindruck, dass der deutsche Markt im Bereich Manga o.ä. aktuell boomt.

Das erkannte und hitzig disktutierte Hauptproblem bei AMVs ist natürlich die Musik. Werden vom Bildmaterial, den Animes, nur einzelne Szenen verwendet, so ist das ganze doch meist mit kompletten Musikstücken hinterlegt. Das Problem hier ist also die Musikindustrie. Die Plattenlabels mit ihren Rechtsabteilungen. Tips und Tricks die hier genannt wurden sind z.B. auf den Musikalischen Künstler direkt zuzugehen und jenem das gemachte AMV zu zeigen. Die Künstler selbst sehen das ganze meist viel lockerer und sind auch teilweise ganz angetan von den gemachten AMVs. Natürlich etwas, das die meisten nicht machen werden. Ein anderer Tip der bedingt helfen kann ist das nutzen von unbekannter Musik z.B. von Random DJ E. Im weiteren Verlauf schwenkte das ganze dann um zur GEMA und weiteren Verwertungsgesellschaften. Einen eigentlichen Thema für sich. Ich selbst sehe die verwendete Musik auch als das Problem bei AMVs an, bis auf Probleme mit dem Hochladen auf Youtube bei bestimmter und einer größeren Aktion in den vergangenen Jahren auf amv.org hält sich das aber auch im Punkte Probleme mit der Musikindustrie doch ziemlich in grenzen.

Eine Frage aus dem Publikum zum Thema AMV fand ich dann jedoch sehr lustig. Ob denn die Publisher nicht zu dem Anime passende AMVs auf die DVDs packen könnten. Ähm… ja…

nschließend kam dann noch etwas FanDub und OMG-Projekt Ba und blubb und wie schon befürchtet, waren 90 Minuten natürlich viel zu wenig um eine Lösung zu finden, wie Fanprodukte und Urheberrecht friedlich nebeneinander existieren können. Ok, dafür hatten wohl auch Stunden nicht gereicht. Irgendwo widerspricht das eine immer dem anderen. Entsprechend konnte die Fragestellung des Panels an sich auch in einer Sekunde zu beantwortet werden. „Kann es überhaupt eine Fankultur geben die das Urheberrecht in jeder Hinsicht korrekt respektiert?“ Die Antwort ist einfach: „Nein!“. Somit war der Sinn des Panels wohl eher die aktuelle Situation bei den jeweiligen Fanprodukten aufzuzeigen und die Grenzen zu zeigen bis wohin es die Rechteinhaber dulden.

Die gesammte Fankultur ist nunmal davon abhängig, in welchen Umfang die Rechteinhaber all das tollerieren. Andererseits ist den Rechteinhabern aber auch klar, dass es ohne Fankultur nichtmehr gehen würde.

Auch wenn ich das diesjährige Panel nicht so prickelnd fand, ich finde es sehr gut, dass es solche Panels gibt und bin auf nächstes Jahr gespannt. Natürlich hat dieses Panel etwas unter der Erwartungshaltung eines wohl größeren Teil des Publikums in Richtung ACA als Punkt des Panels gelitten. Was jedoch gefehlt hat, war ein Vertreter der AMV Gemeinde unter den Teilnehmern.

Ich habe das ganze hier jetzt relativ Grob aufgegriffen. Was daran liegt, dass ich nur auf das Eingegagen bin, was mich wirklich interessiert hat an den Panel (nicht, dass mich der gesammte Rest zum Einschlafen gebracht hätte^^“). Wenn man wollte könnte man dazu wohl einen riesigen Eintrag machen in dem man sich mit jeden Punkt des Panels auseinandersetzt, auf jede Aussage und Frage aus dem Publikum eingeht. Das wollte ich hier aber definitiv nicht.

Soviel zum Panel selbst. TMSIDR und ich haben uns anschließend noch mit Jan Steffen unterhalten zum Thema ACA. Irgendwie tut er mir jetzt im Nachhinen ja etwas leid^^“ Jedoch mal wen da zu haben der Direkt mit der ACA zu tun hat, das muss man nutzen. Der von uns angesprochene Punkt war der, dass die japanischen Macher bei dem ganzen viel zu kurz kommen. Ich habe den Standpunkt von Jan Steffen verstanden und er konnte unseren Standpunkt nachvollziehen. Im Endeffekt sind wir zu dem Entschluss gekommen, dass er alleine daran nicht viel Ändern kann sondern das was ist, dass alle „Kodexkonformen“ Subber betrifft. Immerhin hat man bei der ACA festgestellt dass das verschenken von DVDs für gemeldete Links usw. eine schlechte Idee ist. Daumen hoch dafür^^

Wo ich gerade bei ACA und Subbern bin, ich wurde irgdendwie von manchen Subbern komisch angeguckt. Woher das nur kommen mag ;) In dem Sinne, Pantsu over and out!

Gepostet am by JimmPantsu in Erlebnisberichte, Pantsu im RL

9 Antwort auf Connichi 2010: Illegale Fanprodukte Panel

  1. Eefi

    Ich verstehs nicht, warum über Fanartikel so der Trubel gemacht wird. Ja, derjenige bedient sich an dem Bekanntheitsgrad der dargestellten Serie, aber das beeinflusst weder DVD Verkaufszahlen und so die breite Merchandiseauswahl gibts hier eh nicht. Und hey, in Amiland und Japan selbst scheint das ja auch zu funktionieren.
    Man braucht sich ja nur mal Touhou Project anzugucken. Würde man die ganzen Fanwerke wegstreichen, würde fast nichts mehr übrigbleiben. Und die Originalspiele profitieren davon.

    Zu AMVs kann ich leider nix sagen ^^;

  2. Akatora

    Was mich an der ganzen Fanproduktionen Geschichte stört ist, dass man als Fan auf Gedeih und Verderben dem Wohlwollen der Publisher ausgesetzt ist, soll heißen ob die nun gegen Fanproduktion xyz vorgehen wollen oder nicht. Ich hatter das Gefühl dass die Anwesenden sich vor allem etwas Sicherheit gewünscht hätten, was in Ordnung ist und was nicht. Als Antwort bekam man statt dessen nur schwammige Aussagen wie „Das ist Sache der Japaner, da können wir nichts machen.“ oder „So lange es unter der Schmerzgrenze ist.“.

    Alles in Allem hatte ich ein wenig das Gefühl, dass das Panel eher dazu diente guten Willen zu bekunden, denn irgendetwas zu erreichen. Schade eigentlich…

  3. Zerd

    http://pickhost.eu/images/0003/9511/Untitledyx.jpg

    Bild relevant, so wurde das Panel eröffnet.

  4. JimmPantsu

    http://img3.imagebanana.com/img/v3u6vrez/Untitledyx.jpg << eher so, weil der Publisher ja zur Industrie gehört^^" Aber THX für den Hinweis, ich füge mal n Bild dazu

  5. Satou

    Im endeffekt war diese Diskussion relativ sinnlos, da es am ende immer auf dasselbe hinausgelaufen ist, denn wie man es ja an dieser wunderbaren Skizze sehen konnte, steht das Urheberrecht gegen die Fankultur. Allerdings wurde dabei nicht wirklich verdeutlicht, in welchem Gleichgewicht sie zueinander stehen. Das die Urheber in gewisser Weise die Oberhand haben, sollte wohl jedem klar sein. Das soll zwar nicht heißen, das man die volle Freiheit haben darf, Urheberrechtlich geschütztes Material zu kopieren und dann zu verkaufen, jedoch sind die Einschränkungen für die Fans meiner Meinung nach zu groß. Wie Akatora schon meinte, ist man als Fan dem Wohlwollen des Urhebers ausgesetzt und diese sind nunmal oft sehr engstirnig.

  6. JimmPantsu

    @ Akatora & Satou:

    Das ist doch logisch das das da keine klaren Aussagen kamen. Wer würde schon freiwillig seine Rechte aus der Hand geben? Man kann zwar ungefähr den ungefährlichen Bereich abstecken in dem man von offizieller Seite her warscheinlich keine Probleme erwarten muss aber die würde niemals klipp und klar sagen „das dürft ihr ruhig machen“. Zwar schade aber nachvollziehbar.

  7. Pingback: Connichi 2010 Retroperspektive « Akatoras Blog

  8. Japonski

    Politk im der Animeszene… vllt sollten wir mal Frau Merkel fragen was Sie von der ganzen Sache hält^^

  9. Pingback: Connichi 2010: Meine Eindrücke

Verfasse einen Kommentar

Bitte beantworte als Schutz gegen Spam die folgende Frage: *