Diese Posts kommen auch von Jahr zu Jahr später… Ok, machen wir es kurz und knackig: Anime of the Year 204 ist wie auch 2023: Frieren Nach dem Ende der Reise! kkthxbye, bis Anfang 2026 dann~ Ok, ok, so einfach mache ich es mir dann doch nicht.
Ich könnte es dabei belassen und hätte dann auch Die Tagebücher der Apothekerin wieder auf Platz 2 gepackt, aber da beide bereits 2023 starteten und letztes Jahr im AotY Post schon ihren großen Auftritt haben, lasse ich diese mal außen vor und beschränke mich bei den Serien auf eben jene, die auch 2024 starteten.
Übrigens ist es mittlerweile nun bereits ein Jahrzehnt her, dass ich mich von meinem Blog verabschiedet habe. Dies ist nun der sechste Post in den 10 Jahren, eigentlich ganz schön viele Webhosting Kosten für diese wenigen Worte aber irgendwie hänge ich dann doch immer noch dran und schreibe zu mindestens einmal pro Jahr was herunter. Ok, genug damit, zurück zum Thema!
Über 260 Serien, unzählige OVAs und vor allem ONAs sowie dutzende Movies haben 2024 das Licht der Welt erblickt. Es ist ja nicht so, als war es die letzten Jahre nicht schon mehr als genug, doch es wird immer mehr was da Produziert wird und gleichzeitig gab es auch 2024 immer wieder Meldungen, dass sich Episoden, mal eine Woche, mal Monate lang verschieben aufgrund von Produktionsproblemen oder wir mit solchen Ergebnissen wie bei Uzumaki oder Blue Lock leben müssen.
Doch genug davon, denn schließlich habe ich letztes Jahr schon genug darüber geschrieben.
Also zurück zu meinen Anime des Jahres, doch bevor es zu den Serien geht, gibt es traditionell einen Blick auf die Filme. Tatsächlich habe ich 2024 so einiges an Filmen gesehen, das Problem daran ist nur, dass es vor allem viele Filme aus früheren Jahren waren, die auch nicht erst hierzulande 2024 ihre Premiere gefeiert haben und somit hier raus fallen. Viele der Filme aus 2024 auf die ich Bock habe, warten noch auf eine generelle Ankündigung (z.B. Ghost Cat Anzu) bzw. Releasetermin (z.B. The Colors Within) in Deutschland, oder ich habe sie noch nicht geschaut (z.B. Dead Dead Demons Dededede Destruction).
Was habe ich denn nun eigentlich zutreffendes an Filmen geschaut, das mir entsprechend gut gefallen hat? Hier meine Filme des Jahres 2024:
Mobile Suit Gundam Seed Freedom
Ganze 20 Jahre hat es gedauert, bis dieser Film dann endlich erschien. Ich hatte keinesfalls mehr damit gerechnet und war entsprechend auch nicht übermäßig gehyped, denn vor allem Seed Destiny war schon harter Trainwreck.
Ich war direkt vor dem Film überrascht, denn der Kinosaal war wesentlich voller als ich gedacht habe. Ok, dass sich den Film mehr Leute anschauen würden als Cucuruz Island, das war mir schon klar aber trotzdem. Dann direkt die zweite Überraschung, der Film lies sich anscheinend nicht abspielen… Nach einiger Zeit des wartens, vor allem da keiner der Mitarbeiter sagen konnte was aus den Tickets wird, sollte der Film wirklich nicht laufen, klappte es dann doch.
Auch Seed Freedom kommt nicht ohne Trainwereck aus aber muss das unbedingt schlecht sein? In dem Fall nicht wirklich, denn der Film weiß zu unterhalten, bietet viele krasse und vor allem übertriebene Action, mit dem Song „Freedom“ von Takanori Nishikawa mit t.komuro auch den passenden banger Song und Lacus im Plugsuit.
Worum es in den Film geht und was alles zwischen Seed Destiny und Seed Freedom passiert ist? Puh, ja… Gute Frage! Wenn man, so wie ich, die Serien vor längerer Zeit das letzte mal gesehen hat steht man ungefähr genauso auf den Schlauch wie jemand, der sie nicht kennt, nur dass man viele der Charaktere kennt. Dementsprechend kann man sich den Film auch als fantastisches Popcorn Kino geben, wenn man auf Mecha steht aber nicht in Gundam und vor allem natürlich Gundam Seed drinnen steckt.
The Tunnel to Summer, the Exit of Goodbyes
Ja, ihr habt recht, der Film erschien in Japan doch bereits 2022, also was macht der auf dieser Liste? Wie auch in der Vergangenheit schaue ich bei Filmen auch immer darauf, wann sie denn hierzulande veröffentlicht wurden und während dieser Film bereits im Sommer 2023 angekündigt wurde, hat er es erst im Herbst 2024 in die Kinos geschafft.
Klar, High School Romance? Drama? Mystery? eine Priese Sci-Fi? Das klingt für so manchen bestimmt nach einem typisch triefenden Anime voller Coming-of-Age Elemente die man sich als Erwachsener nicht mehr geben kann, doch habe ich genau diese Mischung im vergangenen Jahr für mich, zu mindestens in Film Form, wieder entdeckt und ist zu einem guilty pleasure geworden.
Vor allem der Romance Part in der Geschichte nimmt erst spät an Fahrt auf und lässt somit dem Drama und der Mystery den Vortritt, was den beiden Protagonisten in der Vergangenheit passiert ist, welche Schicksalsschläge sie Rückgängig machen wollen, was sie dafür bereit sind zu opfern und wie unterschiedlich diese Fehler bzw. Schicksalsschläge doch sein können.
Dazu eine sehr hübsche Aufmachung, die passenden Insertsongs und im japanischen sehr frische und unverbrauchte Stimmen der Protagonisten, vor allem von Kaoru, machen den Film für mich zu einem Anime, der positiv heraus sticht aus der Masse dieser Art an Filmen.
The Concierge
Ein Kaufhaus, wie man es sich eher im 19. Jahrhundert vorstellt bzw. heutzutage nur noch in Form von z.B. Harrods kennt und während die angestellten Menschen sind, sind alle Kunden sowie der Eigentümer Tiere und die „VIA“ (Very Important Animal) ausgestorbene Tierarten? Eine wilde Mischung, die jedoch diesen Film auch seinen Charme verleiht.
Auch aufgrund der Optik hatte ich den Film im Hinterkopf, so dass ich direkt die Chance ergriff, als er im Lufthansa On-board Entertainment verfügbar war als es aus den USA zurück nach Deutschland ging und da er mich so überzeugt hat, bin ich direkt noch ins Kino, als er dort ende September lief.
Einige Punkte habe ich ja bereits erwähnt, die mich sehr angesprochen haben aber es war vor allem die Story mit ihren mehreren kleinen Geschichten die im Laufe des Films erzählt wurde. Kam doch jeder der Kunden mit seinem ganz eigenen Problem in das Kaufhaus und landete auf der einen oder anderen Art und Weise bei der neuen Concierge, Akino, welche sehr bemüht war sich zu beweisen um den endlich erlangten Job nicht wieder zu verlieren und durch ihre augenscheinlich unpassende und unorthodoxe Art genau die richtige war für die Aufgaben. Vor allem mit Blick darauf, dass viele der Tierarten eigentlich ausgestorben sind, handelt es sich um einen sehr bittersüßen Film, den ich aber auf jeden Fall empfehlen kann.
Look Back
Ja, ich bekenne mich schuldig. Chainsaw Man habe ich bisher nur die ersten paar Bände gelesen und sonst habe ich keinen Manga von Fujimoto bisher gelesen… Doch auch die Verbindung zum Inhalt fehlt mir eigentlich, denn ich kann nicht zeichnen und meine Zeichnungen waren selbst in Jugendtagen entweder von der Qualität eines Kindes oder bedurften einer sehr starken Vorlage. Trotzdem hatte ich Bock auf Look Back, natürlich auch wegen der Reaktionen aus meinem Umfeld, aber auch wegen der optischen Aufmachung des Anime. So ging es dann am 1. Oktober direkt zu acht ins Kino, wo uns nicht nur der Film sondern auch ein Making-off erwartet hat.
Zwei Charaktere, ihre Liebe für das Zeichnen, die Bewunderung des jeweils anderen, die Schattenseite davon, Neid, Rivalität, Freundschaft, Abhängigkeit, auf eigenen Beinen stehen, Trennung und das Bereuen der eigenen Entscheidungen, wenn es zu spät ist diese Rückgängig zu machen. Eine wahre Achterbahn der Gefühle die hier in knapp 60 Minuten Laufzeit gesteckt werden, verpackt mit einem wunderbaren Artstil, fantastischen Animationen, einem tollen Soundtrack und auch in diesen Fall komplett neue und unverbrauchte Sprecherinnen (im japanischen). Als wir im Anschluss noch zusammen im Kino Foyer standen und über den Film gesprochen haben, habe ich mich dann selbst gewundert, warum mir nicht die Tränen in den Augen standen. Ich sollte ihn mir wahrscheinlich auf dem heimischen Sofa nochmal ansehen und kann es auch euch nur empfehlen sich den Film anzusehen!
Und damit geht es nun weiter Richtung Serien. In 2024 habe ich es auf ganze 32 Serien gebracht. Ich bin gerade selbst überrascht, dass es so viele sind aber so kann man sich irren. Dazu kommen noch ein paar angefangene und wieder gedroppte Anime *hust* ich schaue dich an, Tower of God S2 *hust* und die ein oder andere Serie, die ich noch schauen muss. wie wäre es mit einer Auflistung aller Serien, die ich gesehen habe?
- Frieren – Nach dem Ende der Reise
- Die Tagebücher der Apothekerin
- Hokkaido Gals are super adorable
- A Sign of Affection
- Solo Leveling
- Shangri-La Frontier
- Delicious in Dungeon
- The Witch and the Beast
- Metallic Rouge
- Kaijuu No. 8
- Spice & Wolf
- Go Go Loser Ranger
- Jellyfish Can’t Swim in the Night
- Girls Band Cry
- Train to the End of the World
- Yuru Camp S3
- Blue Archive the Animation
- Hibike! Euphonium S3
- [Mein*Star] S2
- My Deer Friend Nokotan
- Wistoria: Wand and Sword
- Shoshimin: How to Become Ordinary
- The Elusive Samurai
- Na-Nare Hana-Nare
- Shy S2
- NieR:Automata Ver1.1a Part 2
- Monogatari: Off & Monster Season
- Dandadan
- Ketzer – Tödliches Wissen über die Bewegungen der Erde
- Ranma 1/2 (2024)
- Mecha-ude
- Blue Box
Nachdem ich 2023 mit „Power of Hope ~Precure Full Bloom~“ nach Jahrzehnten mal wieder in einen Pretty Cure Anime reingesehen hatte, habe ich mir nach dem Abschluss der Ausstrahlung Anfang 2024 mit „Soaring Sky! Pretty Cure“ dann auch mal wieder einen der 50 Teiligen Main Entrys des Frenchise angesehen und hatte erstaunlich viel Spaß damit, soviel Spaß, dass ich die 50 Folgen in 2-3 Wochen geschaut habe. Ok, man kann die Serie auch gut nebenbei schauen. Wie ich darauf gekommen bin? Sakuga, denn immer wieder taucht da tatsächlich Pretty Cure auf und ja, da sind immer wieder Action Szenen dabei, die echt hübsch animiert sind.
Ich habe mir schwer damit getan festzulegen über wie viele der Serien ich sprechen will, denn auch wenn es kein 2023 war, waren viele der Serien für mich dann doch auf einen ähnlich guten Niveau, so dass es schwer war eine Reihenfolge zu machen. Schlussendlich habe ich mich dann für die Zahl 9 entschieden aber möchte noch drei Runner-ups erwähnen, die es knapp nicht auf die Liste geschafft haben aber auch einfach zu nahe beieinander waren als dass ich mich hätte entscheiden können. Da hätten wir „My Deer Friend Nokotan“, was mich sehr gut unterhalten hat aber trotzdem hit or miss bei den Folgen war und wahrscheinlich mit halber Folgen Länge noch besser gewesen wäre, „Ranma 1/2 (2024)“, was mich nach vorheriger Skepsis doch überzeugen konnte, wo das schnellere Pacing im Vergleich zum alten Anime definitiv seine Vorteile hat aber leider zu gehetzt wird in den Emotionalen Szenen und zu guter letzt „Dandadan“, welches mit seinem Art Design, dem fantastischen OP und sehr guten bis fantastischen Folgen, ich meine Natürlich Folge 7, punkten konnte aber auch genauso Folgen hatte, die mich eher gelangweilt haben.
Welche zehn Serien haben es denn nun auf meine Liste geschafft?
Platz 9: Monogatari Series: Off & Monster Season
Ich bin ehrlich, irgendwann haben mich die diversen Monogatari Anime überfordert, da hat es nicht geholfen, dass zur gleichen Zeit mein Anime Konsum sehr stark abgenommen hat. Während letzteres sich mit der Zeit wieder änderte, war da der Fakt, dass Studio Shaft leider nicht mehr das war, was es mal war. „Magia Record“ hat mich doch sehr enttäuscht und die Momente in denen man Shaft merkte, waren an einer Hand abzählbar. Ein paar weitere Jahre später, wir befinden uns im Sommer 2024, startete dann „Monogatari Series: Off & Monster Season“, ich ging ohne Erwartungen an die Serie heran und wurde sehr positiv überrascht!
Nicht nur war da wieder dieser Humor, die unglaublich riesigen Mengen an Dialogen und Monologen mit einer optischen Untermalung, welche man getrost als „classical Shaft“ bezeichnen kann, auch die typische Verwirrung beim Monogatari schauen war vorhanden bzw. in meinem Fall noch wesentlich größer als sonst, da ich doch einige Wissenslücken habe.
Dabei haben mit beide Teile der Serien gefallen, also sowohl die „Off Season“, in der Nadeko und Ononoki einen Fall von Aberration lösen müssen, ohne die Hilfe von Araragi als auch die „Monster Season“, in der es um die Vergangenheit von Shinobu aka Kiss-Shot Acerola-Orion Heart-Under-Blade geht. Mit „caramel ribbon cursetard“ haben sie es zudem geschafft fast an „Ren’ai Circulation“ heranzukommen!
Ist Monogatari etwas für jedermann? Auf keinem Fall. Solltet ihr mit „Monogatari Series: Off & Monster Season“ in das Franchise starten? Definitiv nicht! Startet entweder in der Chronologischen Reihenfolge der Ausstrahlung mit „Bakemonogatari“ und spätestens im Laufe des Sequels, „Nisemonogatari“, nach der berühmt-berüchtigten Zahnputzszene, werdet ihr wissen ob das Franchise etwas für euch ist oder ihr startet Inhaltlich Chronologisch mit „Kizumonogatari“, wo passenderweise mit „Koyomi Vamp“ mitlerweile der Re-cut der drei einzelnen Filme auch bei hiesigen Streaminganbietern verfügbar ist.
Platz 8: Jellyfish Can’t Swim in the Night
Ausgrenzung, Mobbing, Skandale, nur weil man nicht „normal“ wie „die anderen“ ist und nicht mit dem Mainstream mitschwimmt? Damit hätten wir dann auch bereits das Thema, mit dem sich „Jellyfish Can’t Swim in the Night“ beschäftigt. Dabei hat jeder der vier Hauptcharakter ihre ganz eigenen Probleme mit den Ansprüchen der Gesellschaft und des Umfelds an sie und auch wenn sie zusammen versuchen sich mit Musik und Kunst auszudrücken, so muss jede der vier auch alleine eine Antwort für sich finden.
Als ich das erste mal über diesen Original Anime gelesen habe, war ich schon interessiert, die sich andeutende Geschichte, das Drama, erinnerte an eine Mischung aus Serien wie „Wonder Egg Priority“ und „A Place Further Than the Universe“ in Verbindung mit Musik. Auch wenn das Niveau nicht komplett erreicht wurde (über die letzte Folge von Wonder Egg Priority sprechen wir nicht, die existiert einfach nicht!), so konnten mich die Geschichten doch gut unterhalten und immer wieder fesseln und auch mitleiden lassen. Das übrigens, ohne dass ich selbst solche Erfahrungen machen musste bzw. immer genug Leute um mich hatte, die nicht so reagiert haben, so dass es mir egal war, wenn andere es getan haben.
Dazu die stabile Animation von Doga Kobo, die immer mal wieder Highlights setzt, sorgt für ein gutes Gesamtpaket.
Platz 7: [Mein*Star] S2
Die Ausgangslage für die zweite Staffel von „[Mein*Star]“ war keine einfache, die Messlatte war hoch gelegt, besonders für den Start der Staffel und ganz besonders für den Opening Song, der auf „idol“ von Yoasobi folgen sollte.
Während es für mich etwas gedauert hat, bis ich mit dem Song „Fatale“ von „GEMN“ warm geworden war, konnte die erste Hälfte der zweiten Staffel nicht an das Niveau der ersten Staffel heranreichen, sowohl Inhaltlich als auch optisch. Ja, es gab da immer wieder diese Momente und das Forshadowing aber erst als es beim 2.5D Theaterstück ernst geworden ist und im anschließenden Arc war da wieder das Niveau, das mich in der ersten Staffel so gehooked hat bzw. nach der ersten Folge weiterhin so hooken konnte.
Nachdem Aqua mit seinem Inneren Dämon abschließen konnte, da seine Rache anscheinend keinen weiteren Sinn zu haben scheint, wurde es dann endlich Zeit um mehr in Rubys inneres und ihren Rachefeldzug einzutauchen, eine gute Grundlage für die zum Glück bereits direkt im Anschluss angekündigte dritte Staffel, unterstützt durch eine tolle Post-Credit-Szene am ende der letzten Folge.
Aufgrund der schwächen in der ersten Hälfte kann die zweite Staffel von „[Mein*Star]“ dann allerdings den vierten Platz vom letzten Jahr nicht halten. Ok, das könnte auch daran liegen, dass Aqua sich viel zu sehr Akane hingibt! #TeamKana
Platz 6: A Sign of Affection
Mit „A Sign of Affection“ hat es auch dieses mal wieder ein Shojo Romance Anime auf meine Liste geschafft. Einerseits habe ich irgendwie mein Interesse für Shojo Anime entdeckt, andererseits scheitert dieses Interesse meist an der typischen Rom(Com) Formel der Showa/Heisei Periode, dass die Hauptcharaktere bloß nie zusammenkommen dürfen. Wenn dieser Stereotype nicht vorhanden ist und der start einer romantischen Beziehung in einem Werk nicht das Ende dieses Werkes bedeuten muss, sondern eigentlich der Anfang ist, aka Reiwa Rom(Com), dann bin ich gefühlt schon Feuer und Flamme. Natürlich hilft es „A Sign of Affection“ sehr, dass wir uns nicht in der High School befinden, sondern in der Universität und es somit mit Volljährigen zu tun haben.
Doch nicht genug damit, dass es hier vielmehr darum geht, was mit einem selbst aber auch dem Umfeld passiert, wenn eine romantische Beziehung beginnt, sondern auch der Umgang mit der Hörschädigung von Yuki, die in dem Zusammenhang nochmal eine ganz andere Ebene eröffnet, da dem gesprochenen Wort eine andere Bedeutung zukommt. Abseits dessen hat mir aber auch der Umgang mit der Behinderung an sich sehr gefallen.
In gewissen Maße hat das eine Season später dann auch „A Condition Called Love“ versucht, wenn auch mit anderen Ausgangslagen aber da hat es für mich gar nicht funktioniert und wirkte in Teilen eher wie sehr unangenehmes Grooming.
Die Optische Präsentation finde ich sehr passend, kein Meisterwerk aber das braucht es auch nicht, die Spielerei mit der Farbe bzw. der Sättigung und den Farbtönen je nach Situation und Gefühlslage hat mich sehr abgeholt. Natürlich kommt so eine Serie nicht ohne Drama aus aber trotzdem war „A Sign of Affection“ für mich primär eine Feel-good Serie die ich guten Gewissens Weiterempfehlen kann.
Platz 5: Hibike! Euphonium S3
Tatsächlich verfolgen wir das High School Leben von Kumiko & Co nun schon seit 9 Jahren und verteilt auf mehrere Staffeln, Movies und OVAs und irgendwann wird es dann Zeit, in das dritte Jahr der High School zu kommen und somit nicht nur das letzte mal an Wettbewerben rund um den Schulclub teilzunehmen, sondern sich auch Gedanken um den zukünftigen Werdegang zu machen. Kumiko ist einen weiten Weg gekommen und ist sehr erwachsen geworden, oder wirkt es nur so?
Tatsächlich tat es mehr und mehr weh, Kumiko zu begleiten und damit meine ich die gute Art und Weise von Wehtun, die Mitleidende Art und Weise. Dass man Kumiko soviel Platz und Zeit eingeräumt hat, war dabei natürlich mit einer der Gründe dafür, dass diese Gefühle beim zuschauen entstanden. Ein anderer Grund ist die so gut abgerundete Präsentation. Was will man hier am Ende noch anderes Sagen, außer dass es sich nun mal um Kyoto Animation handelt?
Mit der dritten Staffel hat man „Hibike! Euphonium“ ein sehr gutes Ende spendiert, die das Franchise Final zu einem Runden ganzen macht.
Platz 4: Shoshimin: How to Become Ordinary
Auf eine gewisse Art und Weise bietet „Shoshimin: How to Become Ordinary“ eine ähnlichen Situation wie „Jellyfish Can’t Swim in the Night“ mit Charakteren, die versuchen nicht aufzufallen, im Mainstream mitzuschwimmen und normal zu sein. Der große Unterschied ist nur, dass es bei dieser Serie der ausdrückliche Wunsch der Charaktere ist. Fällt dem einem doch auf, dass sein detektivisches Talent zwar toll ist, wenn man aber ungefragt seine Nase überall reinsteckt, man zurecht mit Gegenwind rechnen muss und fällt der anderen doch auf, dass es ein Spiel mit dem Feuer ist, wenn man andere dazu verlockt einem Schaden zuzufügen, um es ihnen dann mit sehr ernsten Folgen mehrfach zurück zu zahlen. Willkommen im High School Leben der beiden Hauptcharaktere, die sich zusammengetan haben um gegenseitig sicherzustellen, dass die jeweils andere Person nicht in alte Muster verfällt.
Auch wenn es viele sehr lecker aussehende Desserts in der Serie zu sehen gibt, so ist der Inhalt natürlich nicht nur ein absolut durchschnittlicher Slice of Life Anime in dem viele Desserts gegessen werden, natürlich werden die beide in viele Fälle verwickelt in denen Kobatos Fähigkeiten gefragt sind und auch Osanai kommt nicht ohne Rückfall aus.
Was mich so gefesselt hat, war die Beziehung zwischen Kobato und Osanai, irgendwie schon normal aber dann doch ein dauerhafter Schlagabtausch zwischen zwei Menschen, die alles andere als auf den Kopf gefallen sind. Die zu lösenden Fälle sind vor allem zu beginn etwas drüber, handelt es sich doch um Alltagssituationen aber auch das dient dem Charakterverständnis und treibt die darüber liegende Story voran.
Auch optisch konnte mich die Serie überzeugen mit dem Fokus auf die Details, was sehr gut zum Inhalt passte und dank des Opening Songs bzw. dem Musikvideo dazu, habe ich dann auch gelernt was YouTube anscheinend an Karaoke FX in den Untertiteln ermöglicht. Jedoch leidete die Serie auch unter Problemen in der Produktion und so kam es zur Verschiebung von Folgen.
Platz 3: Delicious in Dungeon
Ein Anime von Trigger und dann auch noch eine Adaption? Da werde ich natürlich Hellhörig! Bereits „vorgewarnt“ von Leuten, die den Manga lesen, dass es nicht lange primär um das Kochen in einem Dungeon gehen wird, stürzte ich mich dann in die Serie.
Ja, Triggers Produktionen sind keine Hit-Garantie und können auch mal ein miss sein aber trotzdem bin ich zu mindestens Hellhörig und eine Adaption kann ja evtl. Schwachpunkten eines Original Anime auch Entgegenwirken. In Falle von „Delicious in Dungeon“ hat das auch sehr gut geklappt wie ich finde. Die Story findet eine gute Mischung aus Klamauk und Comedy auf der einen Seite, sowie sehr ernsten Momenten auf der anderen Seite, ohne dass sie Gegeneinander kämpfen, sondern sich ergänzen. Dazu eine sehr lebendige Optik und Animation, die eben genau dieses Zusammenspiel untermalt. Ja, Trigger überschüttet uns jetzt nicht jede Sekunde jeder Folge mit Action und Bewegungsdetails par excellence, aber sie haben ein gutes Händchen bewiesen, wann es an der Zeit war, mit den großen Trigger stärken zu flexen.
Die Sichtweise auf das Leben als Abenteurer in einem Dungeon und das Verfolgen der Gründe, warum die Charaktere dort sind, ist eigentlich abseits des vorherigen Absatzes schon Grund genug um dranbleiben zu wollen, zu mindestens für mich. Die Sehr große Kreativität bei der Überlegung, wie die Versorgung mit Lebensmitteln in solch einen typischen Fantasy Dungeon aussehen könnte, ist dann die Sahnehaube auf dem ganzen. Daher ist es schön, dass Staffel 1 nicht nur mit 24 Folgen bedacht wurde, sondern direkt eine zweite Staffel angekündigt wurde! Bleibt nur das Netflix Problem, dass ziemlich wahrscheinlich irgendwann ein Cut kommt und die Umsetzung nie komplett sein wird…
Trotzdem ist „Delicious in Dungeon“ nicht perfekt. Das Niveau schwankt inhaltlich immer mal wieder von Folge zu Folge und kann kein durchgehend sehr hohes Level halten aber da ich es einerseits bei einer 24 Folgen Staffel weniger schlimm als bei 12/13 Folgen finde und es mir nicht so stark aufgefallen ist wie bei „Dandadan“, hat es diese Serie auf Platz drei geschafft.
Platz 2: Ketzer – Tödliches Wissen über die Bewegungen der Erde
Auch dieses mal landet wieder ein Anime sehr weit oben, der noch gar nicht abgeschlossen ist. Noch dazu wohl einer, den nicht allzu viele Personen auf dem Zettel haben. Ich hätte es sehr wahrscheinlich auch nicht, wenn da nicht ein gewisser Redakteur der deutschen Ausgabe vom Manga und sein Programmleiter mir sehr ausgiebig mit dem Titel in den Ohren gelegen hätten. Dementsprechend kannte ich dann sogar mal die Vorlage! Ok, zu mindestens Band 1. Ich wusste also, was mich erwarten wird aber gleichzeitig wusste ich es auch nicht, wie ich beim Anime schnell feststellen musste, denn Band 1 sollte zu mindestens bei den Charakteren nicht wirklich viel in Stein meißeln.
Doch genau dieser Umstand ist auch eine der großen Stärke von „Ketzer – Tödliches Wissen über die Bewegungen der Erde“, das uns zeigen will wie sich Wissen verbreitet, Wissbegierigkeit entsteht, auch drastischste Konsequenzen nichts endgültig unterbinden können und einzelne Personen zwar eine große Auswirkung haben können aber nicht alles verloren ist, nur weil diese nicht mehr sind.
Der „Kampf“ zwischen christlichen Glaube und Naturwissenschaft, der Kampf um die Deutungshoheit und die Fähigkeit sich anpassen zu können weird hierbei sehr gut am Beispiel des Heliozentrismus verdeutlicht.
Muss man den Anime wegen seiner optischen Umsetzung sehen? Keinesfalls, hier wird er sehr wahrscheinlich keinen Blumentopf gewinnen. Es ist wirklich der Inhalt, der den Anime trägt und ihn so gut macht. Wer also diese Serie auch nicht auf den Zettel hatte, schaut einfach mal rein, gibt es bei Netflix und macht euch ein Bild, ob ihr da nicht evtl. was verpasst habt!
Platz 1: Girls Band Cry
Ein CGI Anime ist mein Anime des Jahres? ganz richtig gesehen! Wobei ich dabei nochmal darauf verweisen möchte, dass ich in dieser Liste „Frieren – Nach dem Ende der Reise“ und „Die Tagebücher der Apothekerin“ außen vorgelassen habe.
Lange, viel zu lange hat es gedauert, bis Toei dann „Girls Band Cry“ auch endlich offiziell in den Westen gebracht hat, nachdem es am Anfang nur einen qualitativ fragwürdigen englischen Sub in Singapur gab, sowie einen französischen Sub bei ADN und die Folgen dann irgendwann in den USA u.a. im Microsoft Store verkauft wurden. Seit ein paar Wochen reicht zum Glück ein Klick auf Crunchyroll um sich die Serie anschauen zu können. Gleichzeitig wurde die Musik aber direkt von Anfang an auch im Westen angeboten, schaut gerne mal auf den bekannten Plattformen nach den Songs von „Togenashi Togeari“, kann ich auch nur ausnahmslos empfehlen!
Was ist „Girls Band Cry“ also? ein Anime zu einem Multimedia Projekt von Toei, maßgeblich vorangetrieben durch Staff hinter „Love Live! Sunshine!!“, einem Multimedia Projekt von Sunrise. Zuerst gab es eine lange Suche nach den Mitgliedern für die Band, welche auch direkt danach ausgesucht wurden, Synchronsprechen zu können, dann die ersten Songs mit dazugehörigen Musikvideos und letztendlich die Anime Serie.
Ich hatte von der Musik im Vorfeld nichts mitbekommen und wollte die Serie aufgrund dessen sie CGI ist auch links liegen lassen aber nachdem sie immer wieder in meiner Timeline aufgetaucht ist, sowohl in Meme-Form aber auch da sie wirklich gut sein soll, habe ich ihr dann mal eine Chance gegeben und war sehr schnell froh, dass ich das getan habe.
Nina ist ein Mädchen vom Lande mit strikten Vater. Eigentlich absolut durchschnittlich wird sie in der High School zum Mobbingopfer. Schwer psychisch belastet und mit Suizidgedanken versehen, stößt Nina auf einen Song der ihr neuen Lebensmut gibt. Als sie sich gegen ihre Mobber wehrt und handgreiflich wird, versucht die Schule des Rufes wegen die Geschichte herunterzuspielen und auch ihr Vater will Nina dazu bringen, das ganze als gezanke zwischen zwei Schülerinnen abzutun und sich zu entschuldigen Nina reißt der Geduldsfaden, sie schmeißt die Schule und nimmt Reißaus von Zuhause, ab in die Große Stadt, wo sie auf eigenen Beinen stehen will und ihren Schulabschluss im Abendgymnasium machen will. Dort stößt sie dann auf Momoka, die Gitarristin und Vokalistin des Songs, der sie gerettet hat. Doch auch Momoka hat ihre ganz eigenen Probleme. Soviel vorab zur Story.
Nina und Momoka stoßen nicht nur zusätzlich noch auf Subaru, Rupa und Tomo, sondern alle fünf haben ihre sehr Tiefgründigen Probleme, die es zu überwinden gilt. Dabei nimmt sich „Girls Band Cry“ die notwendige Zeit, wenn auch unterschiedlich von Charakter zu Charakter, um die Verarbeitung und Lösung dieser Probleme vorzunehmen und auch wenn sie ihre Band gründen, Songs erschaffen und auftreten, so beginnt der Werdegang von „Togenashi Togeari“ erst wirklich am Ende der Serie. Die drei Wörter des Anime Titels, „Girls Band Cry“ sind sehr gut gewählt um den Inhalt wiederzuspiegeln: Es geht um 5 Girls, die eine Band gründen und es wird sehr viel geweint.
Wie man vllt. schon gemerkt hat, CGI ist eigentlich nicht meins, auch wenn es ausnahmen gibt vor allem aus dem Studio Orange. und auch wenn diese Serie nicht an die Werke heranreicht, hat es Toei dennoch geschafft einen Anime zu produzieren mit seinem ganz eigenen Charme, der durchaus die Vorteile von CGI zu nutzen weiß und vor allem bei der Gestik, Mimik und Goofyness zu überzeugen weiß. Da die ganze Serie CGI ist, ist zudem kein störender Sprung zwischen Alltag und Konzertszenen vorhanden, in Vergleich zu anderen Serien wo ersteres in 2D und letzteres in CGI ist. Dass mir die ganzen Insertsongs gefallen habe ich bereits erwähnt und den Fakt, dass die Personen die man im Anime hört auch die Personen sind, die in der Band spielen und singen finde ich schön, da er das ganze so gut abrundet.
Gebt dieser Drama Musik Serie mit einem Spritzer Slice of Life also gerne mal eine Chance!
Da habt ihr es also, meine 9 liebsten Anime Serien des Jahres, ein paar runner-ups und einige Filme die ich hervorheben wollte. Falls das hier wer liest, könnt ihr natürlich gerne hier oder auf Social Media, wo ihr höchstwahrscheinlich von dem Eintrag erfahren habt (oder nutzt hier noch wer RSS?), schreiben was eure Highlights waren und warum ich mal so komplett falsch liege. Wie immer, hier noch einige Openings, Endings und Insertsongs. Wir lesen uns dann nächstes Jahr wieder! Vielleicht.